Hoppenrade
Das Jahr 1387 wird häufig als erste urkundliche Erwähnung des Ortes beim Verkauf einer „Rente“ genannt. Leider ist dieser Eintrag im Mecklenburger Urkundenbuch einem anderen Hoppenrade in der Nähe von Wismar zuzuordnen. Wann Hoppenrade eine eigenständige Ortschaft zu bilden begann, lässt sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau bestimmen. Angaben aus verschiedenen Quellen sind sehr unterschiedlich, lassen aber einen Entstehungszeitraum um 1500 zu.
Im Dobbertiner Rechnungsbuch steht folgender Eintrag für das Jahr 1502:
„Item 1 mark van Sophya vnde Mette Veregghen wegen, ock 1 mark van Mechtyldys vunde Katrine Rethen wegen; desse hundert mark quemen in Jochym Kollensken gut to Ludershagen vunde Hoppenrath.“
Diese Benennung des Ortes Hoppenrade könnte somit als wahrscheinliche Ersterwähnung angesehen werden.
1621
Verpfändet Gerd von Colin zu Gross Grabow den Meierhof Hoppenrade und die Schäferei Lüdershagen für 5000 Gulden an Johann Kardorff zu Nieköhr.
1627
Verpfändung derselben Stücke für 13.000 Gulden an den Landrat Heinrich von Levetzow auf Mistorf und Markow.
1628
Pensionarius Joachim Bülow hat auf Hoppenrade 6 Bauernstellen.
1629
Wallenstein belagert Güstrow. Die Dörfer der Umgebung müssen hohe Abgaben an die Armee Wallensteins zahlen.
1637
Elisabeth von Ahlefeld fordert für sich und ihre Schwester rückständige 6700 Reichstaler aus Hinrichs von Levetzows Gut.
1641
Consens über 8400 Reichstaler. Hypothek zwischen Landrat Hinrich von Levetzow zu Mistorf und J. Negendamm.
1648
Ende des 30- jährigen Krieges. Hoppenrade und die Dörfer der Umgebung sind verfallen und fast menschenleer.
1667
Hoppenrade wird als Meierhof bezeichnet und ist als Pertinenz von Groß Grabow zu betrachten.
1680-1699
Gerd Detlef von Levetzow auf Hoppenrade und Lüdershagen.
1696
Familie von Levetzow ist Eigentümer des Meierhofes.
1699
Gerd Detlef von Levetzow stirbt.
1701-1703
Joachim von Levetzow nutzt Hoppenrade.
1720
In der Zeit von 1720–1740 wird Hoppenrade ein Hauptgut. Heinrich von Levetzow lässt das älteste Herrenhaus (Gutshaus) bauen. Dieses Haus war ein einfaches viereckiges Gebäude mit Fachwerk, welches nur im Erdgeschoss ausgebaut war.
1751
Freileute in Hoppenrade sind: Verwalter Samuel Sellschopp, Maria Renita Woltmann, Schäfer Jochen Kratzmann, Holländer Dietrich-Andreas Rose. Zu den Untertanen gehören: Ludwig Witt und Hans Baas.
1753
Der Domänenrat Carl Ludwig von Storch erwirbt Klein Grabow, Kölln, Lüdershagen und Hoppenrade. Die Familie von Storch besitzt Hoppenrade bis 1798.
1766
Carl Ludwig von Storch auf Hoppenrade, Klein Grabow und Lüdershagen.
1772
Konkurs bei von Storch.
1779
Assessor von Storch beschwert sich beim Superintendenten in Güstrow, weil sich die Predigerkandidaten nicht vor der Wahl bei ihm vorgestellt hätten.
1779-1798
Assessor Caspar Friedrich von Storch besitzt Hoppenrade und Lüdershagen.
1797
Am 17. September stirbt die Frau von Storch geb. von Müller auf Hoppenrade und wird in Güstrow beerdigt.
1801
Henning Friedrich von Bassewitz besitzt u.a. Hoppenrade und Lüdershagen, von Caspar von Storch für 200.000 Taler gekauft.
1802
Graf von Bassewitz verkauft das Gut Hoppenrade an Hans von Oertzen.
1803-1838
Hans Carl von Oertzen ist Erb- und Gerichtsherr.
1812
Es besteht ein Plan zur Verlosung des Gutes Hoppenrade.
1823-1827
Von Oertzen verpachtet seinen Besitz an Christian Seer mit Ausnahme der Mühle in Kölln.
1827
Am 25. August stirbt auf der Reise von Doberan nach Güstrow Dorothea Sophie Henriette Seer geb. Ziems, Gattin des Pensionärs Seer auf Hoppenrade und wird zu Lüdershagen in einem Grabgewölbe beerdigt.
1832
Georg Friedrich Peters ist Pensionär auf Hoppenrade.
1838
Erb- und Gerichtsherr Josua Magnus Gottlieb Klockmann erwirbt das Gut von Hans von Oertzen und beauftragt Baumeister Th. Krüger aus Schwerin mit dem Bau des Gutshauses von 1850 – 1853 im neugotischen Burgenstil mit Park und Stallungen.
1839
Josua Magnus Gottlieb Klockmann heiratet Charlotte Knappe.
1847
Auf dem Boden des Schweinestalls Hoppenrade werden bedingt durch Bauarbeiten in der Kirche Lüdershagen, recht wertvolle alte Schnitzereien eingelagert, wo sie vermodern und teilweise verbrannt sind.
1859
Die Cholera wütet stark in der Gegend um Hoppenrade.
1867
J.M.G. Klockmann lässt ein Viehhaus errichten.
1882
Die Güstrower- Plauer- Eisenbahngesellschaft errichtet die Bahnstrecke Güstrow- Krakow- Karow- Pritzwalk in relativ kurzer Zeit. Der Bahnhof wird zeitnah fertiggestellt.
1884
Am Abend vor Himmelfahrt brennen zu Hoppenrade auf dem sogenannten Zingel ein Katen und ein Stall ab. Diese werden wiederaufgebaut.
1887
In der Nacht vom 04. auf den 05. Juli zieht ein schweres Gewitter über Hoppenrade. Durch einen Blitzeinschlag wird das Viehhaus in Schutt und Asche gelegt. Es verbrennen sieben Fohlen, eine Kuh, drei Kälber und zehn Wagen. Im Sommer werden das Viehhaus und Schweinehaus neu aufgebaut.
1888
Josua Magnus Gottlieb Klockmann, Gutsbesitzer auf Hoppenrade, stirbt und wird auf dem Friedhof von Lüdershagen beigesetzt.
1889
Am 29. März übernimmt Paul Klockann, Sohn von J.M.G. Klockmann das Gut von Hoppenrade.
1889
Im Herbst wird vom Ziegler Vieck eine neue Ziegelei an der jetzigen Hauptstraße aufgebaut.
1890
Bahnhofsvorsteher ist David Bolljahn. Er bekleidete bis dahin auch in Vertretung das Amt des Standesbeamten.
1891
Paul Klockmann verkauft das Gut an Friedrich Wilhelm Brettschneider. Dieser renoviert das Herrenhaus (Gutshaus) gründlich.
1891
Vor dem Bahnhofsgebäude Hoppenrade wird am 29.03. abends mit dem 10-Uhr-Zug ein Bremser überfahren. Er verliert beide Beine und stirbt unmittelbar danach.
1892
Zu Ostern beginnt F.W. Brettschneider auf Hoppenrade die Gestaltung seines Gartens und den Bau eines Gewächshauses.
1892
Im Juni wird das Bahnwärterhaus am Übergang des Weges nach Lüdershagen vom Maurermeister Wilhelm Peters aus Krakow gebaut.
1892
Ein Kanal entlang des Bahndamms wird gezogen und ein Turbinenhaus mit Generator zur Gewinnung von Elektrizität errichtet. Gleichzeitig lässt Gutsbesitzer F. W. Brettschneider elektrische Beleuchtung im Gutshaus und teilweise in der Speicherstraße installieren.
1893
Das Wirtschaftsgebäude wird mit der Aufsiedelung ein Wohnhaus.
1893
Bau des Kornspeichers durch F. W. Brettschneider.
1894
Bau des Marstalls durch F. W. Brettschneider.
1894
Bau eines neuen Kuhstalls.
1894
Am 17. Mai wird die Leiche des Vaters vom Gutsbesitzer Brettschneider auf Hoppenrade nach dessen Erbbegräbnis auf den Kirchhof von Lüdershagen gebracht.
1894
Am 1. Dezember kommt der neue Bahnhofsvorsteher Briesehabe nach Hoppenrade. Der Vorgänger David Bolljahn wird wegen geistiger Schwäche aus dem Amt gezogen und zieht nach Güstrow.
1896
Schließung der Ziegelei in Hoppenrade.
1897
Im November werden dem Gutsbesitzer Brettschneider zwanzig Fohlen gepfändet. Sie gehen in den Besitz des Loeser nach Bansow.
1898
Ostern verkauft Gutsbesitzer Brettschneider das Gut Hoppenrade für 900.000 Mark an den Rittmeister der Landwehr Enoch Lembcke.
1898
Am 1. Mai zieht Brettschneider ab und nimmt seine gelähmte Mutter mit nach Güstrow.
1899
Planung für den Bau des Bahnwärterhauses Posten 417 an der Hauptstraße nach Güstrow. Es hat Platz für eine Familie.
1902
Am 18. März brennt der Schafstall in Hoppenrade durch eine elektrische Zündung. Im Juni und Juli wird der Schafstall wiederaufgebaut.
1903
Am 10. Oktober wird die Bahn wieder Klingelbahn (Kleinbahn).
1905
Ende Juni schlägt ein Blitz in eine Scheune zu Hoppenrade ein. Sie wird dadurch in einen Trümmerhaufen verwandelt.
1906
Enoch Lembcke baut am Wege nach dem Dorfe bei dem Postgebäude eine neue Scheune.
1910
Bahnwärterhaus Posten 416 wurde fertiggestellt.
1914
Am 1. August verkauft E. Lembcke das Gut mit Zubehör an Gustav Müller zu Zahrnebuhr für 950.000,- Mark. Für Inventar, Vorräte usw. werden weitere 300.000,- Mark gezahlt. Somit beläuft sich der Kaufpreis mit allem „Drum und Dran“ auf 1.250.000,- Mark.
1914- 18
1.Weltkrieg, sieben Männer aus Hoppenrade fallen im Krieg, ein Ehrenmal auf dem Friedhof Lüdershagen erinnert daran (siehe Abschn. Lüdershagen)
1918
Am 29. Januar fährt der Güterzug Nr. 6028 am Vormittag infolge des Überfahrens eines Einfahrsignals auf den Arbeitszug 9265 auf. Der Bremser wird getötet und drei Lokomotiven werden beschädigt.
1920
Der Gutsherr von Hoppenrade, Gustav Müller, verkauft das Nebengut Kölln. Der bisherige Mühlenpächter von Kölln Meyer zieht nach Rostock. Besitzer sind nun zwei Vettern mit dem Namen Willi und Paul Kunze.
1921
Gutsbesitzer ist weiterhin Gustav Müller.
1922
Gustav Müller wird in den Kirchgemeinderat gewählt.
1923
Ein Herr Maks ist Stellmacher in Hoppenrade.
1924
Am 15. September stirbt in einer Klinik zu Rostock Frau H. Müller, Ehefrau des Gutsbesitzers Gustav Müller.
1926
Gustav Müller bewirkt wirtschaftlichen Ruin des Gutes Hoppenrade. Es besteht die Gärtnerei Sagert, Schäfermeister ist W.H. Fr. Wigger
1927
Verkauf des Gutes im Mai an die Mecklenburgische Siedlungsgesellschaft. Gustav Müller verbleibt als Direktor.
1927
Aus der Siedlungsgesellschaft haben Bürger der Gemeinde Hoppenrade Anrechte erworben bzw. gekauft oder Gebäude mit Stallungen durch die Siedlungsgenossenschaft errichten lassen. Käufer waren z. B. die Familien Hackstedt, Neumann, Schühmann und Zander.
1928
Hoppenrade wird mit Bauern besiedelt. Japs, Voss, Vetter, Matuschka sind die Ersten. Auch ein Kaufmann lässt sich nieder.
1930
Das Gutshaus steht unter öffentlicher Verwaltung und wird mit seinen Anlagen an die Siedlungsgesellschaft Ost verkauft. Danach Aufteilung des Gutes mit einer Größe von 706 ha. Siedler sind u. a. aus Westphalen und Niedersachsen. Alle Siedler sind evangelisch. Es werden 42 Stellen geschaffen.
1930
Das Amt Güstrow erwirbt das Herrenhaus für die Landes-krankenkasse, um ein Alten- und Pflegeheim einzurichten. Dazu erhält das Heim das Wirtschaftsgebäude, die alte Scheune, den Park und einen Teil des Gartens; außerdem 7,7 ha Acker; 2,3 ha Weide und 3 ha Wiese, sowie das Turbinenhaus. Es entstehen 34 Bauernstellen von 7 – 60 ha, 3 Gärtnerstellen von 2 – 4 ha, 11 Landarbeiterstellen von 1 ha, ein Reservat und Gemeindeländereien.
1930
Das Altersheim erhält ein Harmonium aus Lübsee.
1930
Hoppenrade wird ein Straßendorf.
1930
Planung zum Anschluss der Siedlung Hoppenrade an das Hochspannungsnetz.
1932
Am 11. Juli brennt auf dem Hof Hoppenrade das Haus des Siedlers Midding ab.
1933
Das Dorf hat 377 Einwohner.
1939
Das Dorf hat 413 Einwohner.
1943-45
Das Inspektorenhaus am Gutshaus ist während des Krieges ein Kinderheim.
1944
Bericht über die Grundbuchanlegung im Siedlungsverfahren Hoppenrade (706 ha 20 ar 18 qm), u.a. werden in der Anlage aufgeführt:
Wilhelm Kettler, August Struckmeier, Heinrich Schneider, Karl Menning, Wilhelm Porepp, Friedrich und Karl Neick, Otto Böttcher, Ernst Dahnke, Wilhelm Lohman.
Die Gemeinde Hoppenrade wurde erst ab 1950 zu einer Gesamtgemeinde. Bis dahin bestanden folgende territoriale Zugehörigkeiten der einzelnen Dörfer unserer heutigen Gemeinde.
Gemeinde Hoppenrade:
Hoppenrade, Kölln, Lüdershagen
Gemeinde Koppelow:
Koppelow, Koppelow- Ausbau, Wüstung Rosenthal
Gemeinde Striggow:
Striggow, Augustenberg
Schwiggerow gehörte bis 1965 zur Gemeinde Vietgest.
Dadurch sind viele Ereignisse in der folgenden chronologischen Aufstellung nicht immer einem einzelnen Ort zuzuordnen und verbleiben somit im inhaltlichen Kontext zur Chronik der gesamten Gemeinde Hoppenrade.
1945
- Nach Eintreffen der Roten Armee wurde am 02.05. der Ortsvorsteher Gustav Midding in Hoppenrade erschossen.
- Am 15.05. wurde Wilhelm Flamme Bürgermeister der Gemeinde Hoppenrade mit Kölln und Lüdershagen.
- Am 20.05. wurde Wilhelm Harm Bürgermeister der Gemeinde Koppelow mit Rosenthal.
- Das Dorf Schwiggerow bestand im Wesentlichen aus Gutshaus, Pferdestall, Kornspeicher, Kuhstall, Schafstall, vier Katen mit Klöntüren und zwei Häusern. Im Ort standen zwei Handschwengelpumpen und am Gutshaus eine weitere Pumpe.
- Am 15.06.1945 erhielt der Pastor Kröger eine Bescheinigung vom Landrat, die ihn berechtigte, seinen Tätigkeiten in den Gemeinden Lübsee, Serrahn und Langhagen nachzugehen. Weiterhin wurde im Schreiben darum gebeten, ihn ungehindert reisen zu lassen und ihn bei seinen Tätigkeiten zu unterstützen.Der Text wurde auch in russischer Schrift handschriftlich angefügt. Das Originaldokument ist in der Chronik der Kirche Lüdershagen hinterlegt.
- Die sowjetische Kommandantur drohte mit der Enteignung ablieferungssäumiger Landwirtschaftsbetriebe in Hoppenrade, die sich bis dahin noch im privaten Besitz befanden. Eine Weisung vom Landrat besagte, dass fehlende Pferdegespanne durch Kühe zu ersetzen sind. Weiterhin wurde vom Krakower Bürgermeister angewiesen, dass freie landwirtschaftliche Produkte nicht mehr über Händler, sondern nur noch über den öffentlichen Markt verkauft werden dürfen.
- Im Pfarrhaus Lüdershagen war ab Mai 1945 bis Anfang 1946 ein sowjetischer Wachposten stationiert. Dieser Posten befand sich häufig im Alkoholrausch und schikanierte die Bewohner. Bei diesen Gelegenheiten schoss er oft wahllos mit seiner Pistole umher, mehrere Einschusslöcher waren als Beweis vorhanden. Aus Verzweiflung über diese beängstigende Situation, wollte sich Pastor Kröger an den Kommandanten der in der Gegend stationierten sowjetischen Einheit wenden und verfasste am 02. Juni einen Beschwerdebrief, welcher jedoch aus unbekannten Gründen nicht abgeschickt wurde und in der Chronik der Kirche Lüdershagen im Original hinterlegt ist.
- In Lüdershagen wurden infolge der Bodenreform Flächenänderungen in den Grundbüchern vermerkt. Das erfolgte u.a. auch für die Schule und ihre Grundflächen von 1,93 ha.
- Die Kirchgemeinde Lüdershagen stellte fest, dass viele Instrumente des Posaunenchores verschwunden waren.
- Auf Anordnung des hiesigen sowjetischen Kommandanten in Krakow am See sollte ab sofort auch nachts in Koppelow gedroschen und abgefahren werden. Gemeinsam mit der Militäradministration in Güstrow wurden vom Bürgermeister Drews in Krakow am See neue Termine mit Prozentangaben für die Ablieferung der Drusch und Saat vorgegeben.
- Am 12.12. wird Karl Noack als Ortsvorsteher in Striggow abberufen. Seine Position übernimmt ab dem 13.12. bis Ende 1949 Ernst Fölske.
1946
- Im Januar wurde Paul Serotzki Bürgermeister von Hoppenrade. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Anschließend übernahm Wilhelm Kettler diese Aufgabe bis 1948.
- Das Gutshaus Hoppenrade ist komplett mit Umsiedlern belegt.
- Für die Pflichtablieferungen ergingen in Koppelow Veranlagungsbescheide. Wer Tierhäute und Felle nicht ordnungsgemäß abgeliefert hatte, konnte mit einer hohen Geldstrafe rechnen. Der Umbruch von Saaten durfte nur mit Zustimmung des zuständigen Oberinspektors und der landwirtschaftlichen Abteilung in Krakow am See erfolgen. Weiterhin verbot der Landrat auf Anraten der sowjetischen Militäradministration das Schlachten von Tieren.
- In Lüdershagen wurde das erste Neubauernhauses im Kreis Güstrow errichtet. Eigentümer dieses Hauses war die Familie von Gustav Albrecht. Trotz der Frühjahrsbestellung, die alle Kräfte in Anspruch genommen hatte, hat es die gegenseitige Bauernhilfe vermocht, den Hausbau in Angriff zu nehmen. Nach dem Richtspruch des Zimmererpoliers, folgten Ansprachen des 1. Sekretärs der Sozialistischen Einheitspartei Runge, des Güstrower und des Krakower Bürgermeisters. Später kam auch Landrat Wolff auf seiner Kontrollfahrt ins Dorf. Sie brachten zum Ausdruck, dass es nach der schweren Zeit des Zusammenbruchs durch den 2. Weltkrieg nun wichtig sei, den Blick nach vorne zu richten und alle Kräfte dem Wiederaufbau zu widmen. Neben dem gerichteten Haus sind drei weitere Baustellen abgesteckt und die Fundamente in Angriff genommen worden. Die Bauausführungen wurden durch das vorhandene Material bestimmt, wobei vorwiegend Lehmfachwerkhäuser entstanden, die Wohnung und Stallungen unter einem Dach vereinten.
- Der Krakower Bürgermeister hatte am 31.08. angewiesen, dass am 07.09. ein Erntedankfest in Koppelow durchzuführen ist. Dieses Fest sollte gegen 15:00 Uhr mit dem Überreichen einer Erntekrone beginnen.
- Eine weitere Weisung besagte, dass durch Regen durchnässte Getreidemieten auseinanderzureißen sind. Die Trocknung sollte in kleinen Hocken erfolgen.
- Die sowjetische Kommandantur mit Sitz in Ahrenshagen befahl weiterhin, dass 150 Festmeter Holz zum Bahnhof Krakow zu fahren sind.
- Frau Elisabeth Hübner aus Rosenthal stellte einen Antrag auf Entlastung zu den verordneten bäuerlichen Abgaben. Hohe Wildschweinschäden und unbefriedigender Ernteeintrag auf den sandigen und bergigen Böden wurden als Begründung angeführt. Ähnliche Anträge wurden von Franz Bühring und Heinrich Ziems aus Koppelow eingereicht.
- Der Ortsvorsteher von Koppelow erhielt vom Bezirksbürgermeister aus Krakow am See den Auftrag, für die Firma Bruchhäuser & Sohn in Güstrow folgende Holzmengen schnellstens abzufahren:10,05 Fm Eichenstammholz; 10,46 Fm Buchenstammholz; 12,10 Fm Kiefernstammholz
- Der Schulbetrieb in den Schulen der Gemeindedörfer normalisierte sich. Regelmäßig wurde in den Schulen in Lüdershagen und Striggow unterrichtet. Für Schüler aus Koppelow, Augustenberg und Rosenthal, war jedoch die Schule in Ahrenshagen zuständig.
- Karl Lux und Emil Spengler aus Koppelow beantragten beim Ortsvorsteher die Herabsetzung ihres Anbausolls und baten um Änderung der Angaben zu ihren Anbauflächen in ha, da es offensichtlich Differenzen gab. In einer Auflistung wurden die Mengen festgelegt, die von den Bauern für Klee, Luzerne und Wicken zu bringen sind. Die Bauern hielten die Anbaufläche für falsch bemessen und baten um Korrektur. Weiterhin wurden die Ortsvorsteher von Koppelow und Ahrenshagen aufgefordert, bis zum 31.08. eine bestimmte Menge Getreide zu dreschen und abzuliefern. Sich weigernde Gemeindemitglieder mussten namentlich gemeldet werden.
- Am 11. 03. 46 fand die Gründungsversammlung der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe Hoppenrade, Lüdershagen und Kölln statt. Zum Vorsitzenden wurde Wilhelm Flamme und zum Stellvertreter Walter Richter gewählt, Schriftführer wurde Heinrich Asmus. Weitere Mitglieder des Führungskomitees wurden Fritz Holtermann, Hermann Schneider, Heinrich Sperber und Herr Brosowski. Mitglieder der Revisionskommission wurden Wilhelm Kettler, Paul Teifke und Georg Hohnstedt. Während der ersten Mitgliederversammlung unmittelbar nach der Gründung standen folgende Themen auf der Tagesordnung:
- Festsetzung der vom Komitee zu verwaltenden Landwirtschaftsbetriebe
- Organisation einer gemeinsam zu unterhaltenden Fahrbereitschaft
- Organisation einer gemeinsam zu unterhaltenden Deckstation
- Schaffung einer Geschäftsstelle des Komitees der gegenseitigen Bauernhilfe
- Festsetzung eines Mitgliederbeitrages zur Bestreitung von Verwaltungskosten
- Aufnahme eines Kredites zur Beschaffung von Vieh, Dünger, landwirtschaftlichen Geräten, Saatgut
1947
- Bei einer Viehzählung in der Gemeinde Hoppenrade wurden Bestände verheimlicht. Nach Bekanntwerden wurde eine Beschlagnahme vom Kreiskomitee in Krakow am See angeordnet. Das beschlagnahmte Vieh wurde jedoch nicht dem Kreiskomitee übergeben, sondern eigenständig rückverteilt. Eine erneute Beschlagnahme und Übergabe erfolgten.
- Am 07.12. benannten die Mitglieder des Gemeinderates Hoppenrade eine Person zur Mitarbeit in der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB). Diese hatte u.a. Aufgaben wie z.B. die Organisation des Einsatzes der Gespanne für die Durchführung der Winterfurche und die Sicherstellung der Erfüllung des Holzabfuhrsolls.
- Zur Durchführung des Befehls „100“ der Sowjetischen Militäradministration, mussten von der Ortsverwaltung Koppelow folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie viele Panzer, Geschütze und Geländewagen befinden sich noch im Bereich?
- Wo lagert das Material?
- Wie weit ist die Bahnstation entfernt?
- Sind die Zufahrtswege intakt?
- Gibt es noch anderes Kriegsgerät?
- Bauer Böttcher aus Koppelow wurde beschuldigt, bei der Viehzählung neun Hühner verheimlicht zu haben. Sie wurden beschlagnahmt.
- Für eine Statistik des Kreisbauamtes wurde von den Gemeindevorstehern u.a. folgende Angaben gefordert:
- Anzahl der Neubauernstellen mit ausschließlich Wohnraum, also ohne Wirtschaftsräume
- Anzahl der Neubauernstellen mit ausschließlich Wirtschaftsraum, also ohne Wohnhaus
- Anzahl der Neubauernstellen, die aus Viehhäusern, Scheunen u. ä. bestanden haben
- Anzahl der Neubauernstellen, die vollkommen neu gebaut werden mussten
- Bürgermeister der Gemeinde Hoppenrade war Wilhelm Kettler.
1948
- Die Lehrmolkerei in Güstrow kritisierte die ungenügende Pflichterfüllung der Hoppenrader Bauern bei der Ablieferung von Milch namentlich.
- In Schwiggerow wurde das erste Neubauernhaus errichtet. Bis 1952 endstanden ca. 10 weitere Häuser.
- Das Kreispolizeiamt Güstrow ordnete an, dass sich alle Deutschen, die aus den Westzonen nach Hoppenrade kommen, registrieren zu lassen haben.
- Die Gemeinde Hoppenrade wurde vom Dezernat Verkehr und Kulturbauwesen verwarnt, weil sie sehr säumig bei der Holzabfuhr war. Ab sofort musste der Bürgermeister persönlich und täglich die Arbeiten kontrollieren.
- Am 15.11. wurde Otto Reuter Bürgermeister der Gemeinde Hoppenrade.
- Der Damm des Nebelseitenarmes auf Höhe des Alters- und Pflegeheimes Hoppenrade war stark beschädigt, so dass Überflutungen des Geländes, aber auch Unterspülungen des Bahndammes drohten.
1949
- Im April halfen Striggower Bauern mit 17 Gespannen den Neubauern in Bellin.
- Das Dezernat „Innere Verwaltung“ beim Rat d. Kreises Güstrow hatte den Kaufmann Paul Kr. Aus Lüdershagen mit einem Ordnungsgeld von 500,- DM und einem Tätigkeitsverbot bestraft. Er hatte unversteuerte und in der sowjetischen Besatzungszone nicht zugelassene Zigaretten der Marke „Bouquet“ verkauft.
- Die Ortsgruppe des DFD in Hoppenrade empfing am 31.12. Heimkehrer mit einem kleinen Kulturprogramm. Frau Hannemann begrüßte sie mit herzlichen Worten und überreichte den 76 Heimkehrern je ein Paar Socken.
- Ernst Fölske war Bürgermeister in Striggow. Die Gemeinde Striggow hat mit Augustenberg 218 Einwohner.
- Die Gemeinde Hoppenrade hat mit Kölln und Lüdershagen zusammen 661 Einwohner, Koppelow 426.
- Gründung der bäuerlichen Handelsgenossenschaften (BHG) in Koppelow und Hoppenrade. Sie hatten ihren Sitz im Speicher Koppelow und im Speicher Hoppenrade. Dünger aller Art und Kohlen wurden per Bahn angefahren und auf der Ladestraße des Bahnhofs Hoppenrade entladen. Futtermittel und Saatgut wurden auch durch die BHG vertrieben. Leiter der BHG wurde Herr Molle.
- Der Rat der Gemeinde Hoppenrade beantragte den Umbau eines Gebäudes in der Speicherstraße zu einem Kindergarten. Dabei sollen umfassende Baumaßnahmen in einem finanziellen Umfang von 1.000,- DM erfolgen. Der Rat des Kreises Güstrow, Abteilung Schulamt stimmt den Antrag zu und es erfolgten erste Umbauten, die vom Betrieb „Bau-Union Güstrow“ durchgeführt wurden.
- Im Alters- und Pflegeheim Hoppenrade bestanden unzumutbare sanitäre Zustände. Anfallende Fäkalien wurden ungeklärt in den angrenzenden Teich geleitet. Geruchsbelästigungen durch Verwesungsprozesse waren äußerst unangenehm und die Gefahr durch Infektionskrankheiten angesteckt zu werden groß. Weiterhin war ein Teil des durch einen Bombeneinschlag beschädigten Seitenflügels des Gebäudes immer noch nicht vollständig nutzbar, so dass dringender Reparaturbedarf am Gebäude bestand.
1950
- Koppelow mit Rosenthal; und Striggow mit Augustenberg wurden am 6. Juli in die Gemeinde Hoppenrade eingegliedert und waren damit ebenso wie Kölln und Lüdershagen Ortsteile der Gemeinde Hoppenrade. Sitz des Gemeinderates war in Kölln.
- Am 10. Juli 1950 wurde der Koppelower Wilhelm Harm Bürgermeister, Stellvertreter Karl Menning.
- Von Bürgern der Gemeinde Hoppenrade wurden enteignete bzw. verlassene Gehöfte durch den Örtlichen Landwirtschaftlichen Betrieb (ÖLB) kollektiv bewirtschaftet.
- In Koppelow hatte man im Oktober große Pläne. 100 Festmeter Langholz lagen für den Bau eines neuen Kulturhauses bereit. Das Gemeindehaus sollte renoviert und neuer Wohnraum geschaffen werden. Weiterhin war der Bau einer Brücke über die Nebel in Planung.
- Bei einer Gemeindevertretersitzung wurde über den Antrag abgestimmt, den Heckenweg in Hoppenrade in den Clara- Zetkin- Weg umzubenennen. Ergebnis: sieben Stimmen für Heckenweg; sechs für Clara- Zetkin- Weg. Somit behielt der Weg seinen Namen.
1951
- Am Abend des 08.02. fuhr ein Motorradfahrer unter Alkoholeinfluss am Bahnübergang gegen ein Pferdefuhrwerk. Die Beifahrerin starb noch am Unfallort, der Kraftfahrer erlitt nur leichte Verletzungen.
- Wegen der angespannten Lage zur Energieversorgung der Gemeinden wurden Spitzenzeiten für Einsparungen in den Dörfern festgelegt. Maschinen, Anlagen und Geräte mit einem hohen Stromverbrauch durften nur zu ganz bestimmten Zeiten betrieben werden.
- Am Silberberg wurde ein Sportplatz für die Jugend fertiggestellt.
- Im November wurde Rudolf Schultz Bürgermeister der Gemeinde Hoppenrade.
- In Hoppenrade wurden eine Düngerhalle und eine Kohlenhalle errichtet.
1952
- Der Mühlenbetreiber F. Kockert aus Kölln flüchtete mit seiner Familie in die BRD. Die Mühle und der Hof mit seinen Anlagen wurden durch den ÖLB (Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb) Hoppenrade weitergeführt.
- Im Pflegeheim Hoppenrade fand eine Vorstellung des Theaters Güstrow statt.
- Es wurde ein Dorfwirtschaftsplan für die Gemeinde Hoppenrade aufgestellt. Schwerpunkte waren:
Politische Aufgaben:- Gestaltung einer Dorfwandzeitung- Bildung von Briefzirkeln der Nationalen Front
- Gewinnung von 50 neuen Mitgliedern für die DSF
Kulturelle Aufgaben:
- Behelfsmäßiger Ausbau des Kulturgebäudes
- Durchführung von Film- und Theatervorstellungen
- Verschönerung des Dorfbildes
- Unterstützung der Bauern durch einen Mitschurinzirkel
Wirtschaftliche Aufgaben:- Verbesserung der gegenseitigen Hilfe der Bewohner in der Gemeinde
- Verminderung der Wohnungsnot
- In der Grundschule Lüdershagen lernten 178 Schüler in 5 Unterrichtsräumen. In jeder Klasse waren somit 36 Schüler, die von 5 Lehrkräften unterrichtet wurden. Zusätzlich wurde ein Pionierleiter beschäftigt.
- In Hoppenrade bestand eine Bibliothek mit 230 Bänden.
- Im Pflegeheim Hoppenrade wurden für den Unterhalt eines Bewohners 900,- Mark/ ? benötigt.
- Die landwirtschaftliche Anbaufläche betrug 1315,69 ha, jedes Huhn legte im Durchschnitt 12 Eier, pro Schaf wurden 3,8 kg Wolle geschoren.
- Am 26.Mai 1952 beschließt der Ministerrat der DDR auf Druck der sowjetischen Regierung entlang der “Demarkationslinie” (Grenze Ostblock zum Westen 1400 km) besondere grenzsichernde Maßnahmen.Die DDR errichtet einen Zaun und eine 5 km breite Sperrzone. Dieses Gebiet wird später von den Grenztruppen der DDR gesichert. Der Zaun und die Wachtürme waren noch nicht genug. Dieses Grenzgebiet wurde von so genannten “feindlichen und verdächtigen Elementen “gesäubert. Die STASI nannte es “Aktion Ungeziefer”. In der Nacht zum 5. Juni 1952 wurden die ausgesuchten Familien und Einzelpersonen geweckt. Ohne Nennung von Gründen und Ziel wurden sie zum Verlassen ihrer Häuser, Bauernhöfe oder Wohnungen aufgefordert. Sie hatten 3 Stunden Zeit, um persönliche Gegenstände und Möbel, die auf einen offenen LKW passten, zu verladen… das Ziel war zunächst unbekannt. Haus und Hof, einschließlich der Tiere, blieben zurück. Gegen 12:00 Uhr des gleichen Tages wurden die Familien Busacker aus Heidhof mit zwei erwachsenen Kindern und die Familie Holzhausen aus Rüterberg mit zwei Söhnen unter 5 Jahren vor dem Speicher in Hoppenrade abgesetzt. Die Orte Heidhof und Rüterberg lagen in der Nähe von Dömitz. Der Bürgermeister von Hoppenrade musste sich um die Unterbringung kümmern, wobei keiner der Beteiligten im Vorfeld in die Verfahrensweise eingewiesen wurde. Familie Busacker kam in der Mühle in Kölln unter, die Familie Holzhausen wurde auf dem Bauernhof der Familie Neick in Hoppenrade untergebracht. Herr Busacker wurde Briefträger in Hoppenrade. Herr Holzhausen bekam eine Arbeitsstelle beim Konsum in Güstrow.
- Am 18.09. fand eine Auftaktveranstaltung zur Aktivierung der Friedensbewegung in der Gemeinde Hoppenrade statt. Es sprachen u.a. die Kreistagsabgeordneten Benter und Menning.
- Der Fußsteg zwischen der Schule Striggow bis Kölln wurde ausgebessert und der Schulplatz begradigt.
- Es wurde ein Dorfwirtschaftsplan für die Gemeinde Koppelow aufgestellt. Schwerpunkte waren:
Politische Aufgaben:
- Bis zur Fertigstellung des Kulturhauses hält die Nationale Front mittwochs eine Versammlung im Freien ab.
- Im Büro der BHG wird eine „Friedensecke“ eingerichtet.
Wirtschaftliche Aufgaben:
- Der Laufgraben vom Franzschen Bruch bis zu Schröders Wiese wird geräumt. Der Bruch wird dadurch wasserfrei verantwortlich dafür: Bauer Willi Schröder.
- Der Weg von Bauer Spengler bis zur Kiesgrube wird ausgebessert- verantwortlich dafür: Bauer E. Spengler.
- Eine Obstbaumspritzung mit SELINON wird wie bisher vorgenommen.
- Durchführung von Bodenuntersuchungen um Nährstoffgehalte festzustellen.
- Es wird die Einrichtung einer KONSUM- Verkaufsstelle angestrebt.
- Verhandlungen zur Elektrifizierung des Ortes sollen stattfinden.
- Ernst Odebrecht und Emil Jaap aus Hoppenrade wurden als vorbildliche Bauern ausgezeichnet.
- Am 30.10.1952 kündigte Rudolf Schultz den Bürgermeisterposten- offiziell aus gesundheitlichen Gründen. In Wirklichkeit hatte er sich mit Parteifunktionären der SED über die immer höher werdenden Planzahlen und deren Erfüllungen überworfen. Er wechselte zur Seewetterdienststelle nach Warnemünde, da er eigentlich Meteorologe war.
- Der Bauer Horst Hanke flüchtete mit seinen Familienangehörigen am 30.12. in die BRD. Der Hof wurde durch den ÖLB Hoppenrade weitergeführt.
1953
- Im Februar führte ein Ensemble der Niederdeutschen Bühne im Kulturraum Hoppenrade das Stück „De Börgermeisterstäwel“ auf. Der plattdeutsche Humor hat allen Zuschauern viel Spaß bereitet und fand im Ort großen Anklang.
- Frau Damaschke vom Kindergarten Hoppenrade bestätigte den Empfang eines Radiogerätes mit Lautsprecher und eines Haushaltgerätes für ihre Einrichtung aus dem Vermögen der Familie Sass aus Striggow, die das Gebiet der DDR ohne Beachtung der polizeilichen Meldevorschriften verlassen hatte.
- In Koppelow wurde erneut ein Antrag zum Aufbau eines elektrischen Stromnetzes gestellt.
- Gegen Personen aus Striggow wurde eine Anzeige wegen unerlaubtem Fischen im Geuschenberger See gestellt. Die Gemeindeseen in Koppelow wurden an drei Bewerber verpachtet.
- Am 04.06. „flammte“ das erste Mal in Schwiggerow elektrisches Licht auf. Das freudige Ereignis wurde mit einer Veranstaltung im Kulturraum des Ortes gewürdigt, leider nur bei Kerzenschein, da eine Zuleitung zum Kulturraum fehlte. Man hatte dafür keine Mittel eingeplant.
- Der Örtliche Landwirtschaftsbetrieb Koppelow wurde von den Herren Dreier und Kröplin verwaltet. Unter ihrer Führung wurden die Äcker der verlassenen Bauernhöfe Schulz aus Augustenberg, Köster und Siemon aus Rosenthal, Westphal, Matzak, Paßlak, Blutbacher, Fehr, Lohmann, Seedorf, Bühring, Kruse, Schönefeld, Kientopf und Bruß bewirtschaftet.
- Mitglieder des Güstrower Stadttheaters erfreuten die Bewohner des Pflegeheims Hoppenrade mit einer Vorführung. Alle wünschten sich schon bald einen nächsten Besuch.
- Frau Luise Kamann hat sich mit ihren 4 minderjährigen Kindern in die BRD abgesetzt. Gustav Hannemann mit Ehefrau ebenfalls. Es erfolgte in beiden Fällen eine Bestandsaufnahme der Hinterlassenschaften.
- In der Gemeinde wurde zur Wiederbeschaffung von Instrumenten für den Posaunenchor der Kirche gesammelt.
- Die Kulturgruppe der Jungen Pioniere vom Kreiskinderheim in Güstrow überraschten am 23.12. die Bewohner des Pflegeheimes mit schönen kulturellen Darbietungen. Volkstänze und Volkslieder brachten viel Freude und erhielten lebhaften Beifall. Es wurde sogar noch fleißig „das Tanzbein geschwungen“.
- Zwischen der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Schwerin, vertreten durch Projektierung Mecklenburg, Zweigstelle Güstrow als Auftraggeber und der Fa. Heinrich Martens & Sohn, Baugeschäft Güstrow, wurde der Bau eines Feuerwehrgerätehauses, Typ F1 vertraglich festgehalten. Die voraussichtliche Bausumme betrug 7000,- DM.
1954
- In der Ortsvereinigung der VdgB Schwiggerow bestanden 8 Pflegegemeinschaften. Sie arbeiteten nach einem abgestimmten Organisationsplan.
- In Hoppenrade wurde der Ortsausschuß der Volksolidarität neu gegründet. Vorsitzender wurde der Kollege Albrecht Pohnke vom Pflegeheim.
- Die Einzelbauern Herrmann Freitag und Karl Lux aus Koppelow erfüllten ihr gesamtes Jahressoll und lieferten darüber hinaus mehrere Schweine für den freien Verkauf.
- Die Schule in Striggow wurde im Zuge einer Zentralisation des Schulsystems geschlossen.
- In Lüdershagen bildete ein abgestimmter Arbeitsplan gute Voraussetzungen für eine verlustarme Einbringung der Ernte. Grundsatz dafür ist die gute Zusammenarbeit der neu gegründeten LPG mit den werktätigen Einzelbauern.
- Auf dem Grundstück des Bauern Santowski in Lüdershagen wurden Urnen und weitere Urnenscherben gefunden. Sie waren mit Knochen- und Ascheresten gefüllt und hatten ein Alter von etwa 2000 Jahren.
- Am 09.06. übergaben Krakower Sportangler ihren reichlichen Fang von 50 kg Hecht an die Küche des Pflegeheims Hoppenrade. Das ergab ein leckeres Fischessen für alle Bewohner.
- Die Bezirkstagsabgeordnete Frau Dummer legte vor Einwohnern in Hoppenrade Rechenschaft über ihre Arbeit ab und informierte sich über Probleme in der Gemeinde. So machte der Bauer Santowski aus Lüdershagen darauf aufmerksam, dass er die vor 2 Jahren versprochenen Dachsteine immer noch nicht erhalten habe. Die Landarbeiterin Frau Schreiber aus dem ÖLB Koppelow hatte Unstimmigkeiten mit ihrem Betriebsleiter.
- Die LPG Lüdershagen wollte in 27 Tagen den Getreidedrusch und die Ablieferung beenden. Voraussetzung dafür war ein schnelles und reibungsloses Dreschen. Das gesamte Getreide wurde nur aus der Hocke gedroschen. Für den reibungslosen Nachtdrusch wurden die zu beladenen Fahrzeuge rechtzeitig bereitgestellt.
- Im Ortsteil Koppelow hatten nur sieben landwirtschaftliche Betriebe elektrisches Licht. Die übrigen Familien mussten mit Kerzenlicht oder Petroleumlampen auskommen. Obwohl die elektrischen Hauptleitungen bereits durch Koppelow führten, fehlten nur noch die entsprechenden Anschlüsse. Kommissionen und zuständige Stellen hatten nur die Aussage: „Die Anlage ist für 1954 noch nicht eingeplant“. Die Bewohner waren über dieses Verhalten sehr ungehalten.
- Der ÖLB Hoppenrade erhielt das Nutzungsrecht über den Betrieb Hans Schulz aus Koppelow.
- Die werktätigen Einzelbauern Lippert und Schneider hatten ihr Getreidesoll zum 07.09. vorfristig abgeliefert.
- Nach Otto August Kröger wird Joseph Alexander Siegfried Müller Pastor der Kirchgemeinde Lüdershagen.
- Der Flächenbereich des ÖLB Hoppenrade erstreckte sich bis nach Rosenthal. Das verlangte stets eine gute Abstimmung aller notwendigen Arbeitsgänge. Der Leiter des Betriebes war Johannes Koch. Anerkennung fand in diesen Tagen die Leistung der Brigade Alfons Rappel, die bei der Kartoffelrodung besondere Ergebnisse erzielte.
- Bau einer Halle für Pflanzenschutzmittel in Hoppenrade.
- Frau Schröder aus Hoppenrade monierte in der Zeitung, dass ihr nicht geholfen wurde. Die TBC-kranke Frau bat um die Umsetzung eines kleinen Ofens. Auch nach Aussprache mit dem Bürgermeister hatte sich nichts geändert.
- Die Schule Lüdershagen wurde Zentralschule.
- Am 29.12. gestaltete die Kulturgruppe der MTS Vietgest für die Einwohner von Schwiggerow ein nettes Kulturprogramm.
1955
- Am 08.02. wurde Koppelow mit Elektrizität versorgt, somit leuchtete in vielen Häusern der Ortschaft elektrisches Licht und einige Maschinen konnten mit Elektromotoren betrieben werden.
- Am 03.05. fand eine Kundgebung des Ortsfriedensrates in Hoppenrade statt. Gleichzeitig wurde eine Unterschriftensammlung für den Wiener Appell gestartet, dabei ging es um den Willen der Völker nach Frieden und Ächtung von Atomwaffen. Außerdem wurden verdiente Partei- und Arbeiterveteranen geehrt.
- Am 14.05. feierte das Altersheim in Hoppenrade den 8. Mai, Tag der Befreiung. Eine Gruppe des Kreiskinderheim erfreute die Bewohner des Pflegeheimes mit Gesang, Mandolinenchor, Volkstänzen, Gedichten und einigen Sketchen. Zum Abschluss wurde gemeinsam das Mecklenburger Lied gesungen.
- Am 31.05. spendeten wiederholt Angler aus Krakow am See für das Pflegeheim in Hoppenrade ihre „Beute“. Im Vorfeld organisierten sie ein Wettangeln.
- Dem ÖLB Hoppenrade wurden die Betriebe der Familie Kockert (Mühle Kölln), der Familie Sorge (Bauernhof Hoppenrade, Hauptstraße) und der Familie Hanke (Bauernhof Hoppenrade, Speicherstraße) zur Nutzung übergeben. Alle Familien hatten im Vorfeld die DDR aus unterschiedlichen politischen oder wirtschaftlichen Gründen verlassen. Einige Hinterlassenschaften wurden der Grundeinheit der FDJ, dem Kindergarten, dem Kulturraum und der Gemeindeverwaltung Hoppenrade übergeben.
- Während des Krieges wurden die Kirchenglocken aus Lüdershagen eingeschmolzen, um aus dem Metall Kriegsgerät herzustellen. Deshalb gab es kein großes Geläut. Eine kleine Glocke am Ostgiebel der Kirche war die „Ersatzklingel“. Für eine neue Glocke wurde in allen Ortschaften der Gemeinde gesammelt. Zur Anfertigung wurden Verhandlungen mit der Glockengießerei Lattermann in Apolda (Thüringen) aufgenommen.
- In der Heimatzeitung kritisierte Albert Froese aus Schwiggerow die Ordnung und Sauberkeit in seinem Dorf. Auf dem Hof des Bauern Guse lag seit Tagen ein totes Pferd, das bereits die Hunde beschäftigte. Obwohl der Bauer die Abdeckerei in Bützow angerufen hatte, wurde nichts unternommen, um diesen Zustand zu verändern.
- Striggower Einwohner bemühten sich beim Gemeinderat um eine eigene Verkaufsstelle in ihrem Ort. Der Weg zur Verkaufsstelle in Hoppenrade ist zu weit. Eine Lösung wäre, so schlugen sie vor, das leerstehende Spritzenhaus der Feuerwehr in Striggow dafür zu nutzen. Eine Konsumverkaufsstelle wurde zu einem späteren Zeitpunkt in der ehemaligen Schule eingerichtet.
- Die Arbeitsgemeinschaften der Ortsvereinigung VdgB in Schwiggerow bewährten sich. Dadurch konnten die Erträge und die Produktion zusätzlicher Leistungen erhöht werden. Wintergetreide um 1dz/ha; Sommergetreide um 2dz/ha; Kartoffeln um 20 dz/ha; Rüben um 20 dz/ha. Das Jahressoll zur Produktion von Eiern wurden schon zum 30.06. erfüllt.
- Wöchentlich wurden im Altersheim Hoppenrade Gottesdienste durchgeführt. Der Kirchenchor und die Konfirmanden gestalteten das Erntedankfest mit.
1956
- Der Bauer Max Radtke wurde in der Zentralgemeinde Hoppenrade Sieger im Wettbewerb zur Entwicklung der Viehwirtschaft. „Es gibt keine Geheimnisse. In erster Linie trachte ich danach, gutes Vieh zu halten“, sagte er dazu. Außerdem wurden ausgezeichnet: Karl Lux aus Koppelow, August Höppner aus Hoppenrade und die Arbeitsgemeinschaft aus Lüdershagen.
- Im Bereich Koppelow fand eine Großübung der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Güstrow statt. Es mussten u.a. 1800 m Schlauchleitungen verlegt und Fernsprechverbindungen hergestellt werden. Die Verantwortlichen waren mit dem Verlauf zufrieden.
- Der Kirchenchor Lüdershagen wurde von Frau Müller, Ehegattin von Pastor Müller, angeleitet. Mitglieder waren u. a.: Ulla und Horst Radtke, Inge und Elli Hackstedt, Lore Schneider, Hanna Menning, Gerda Martin, Frau Helle, Willy und Elsbeth Lohmann, Horst und Brigitte Sperber, Else Albrecht.
- Die LPG „1. Mai“ in Striggow war sehr unzufrieden mit der Arbeit der MTS Charlottenthal. Der Rübenacker wurde schlecht gepflügt, so dass nachgearbeitet werden musste. Die Grasmahd wurde zu spät durchgeführt. Außerdem waren die Traktoristen schlecht mit Treibstoff ausgerüstet, so dass sie oft ihre Arbeit unterbrechen mussten, um Benzin zu holen.
- In der LPG „Wohlstand“ in Hoppenrade bewährte sich ein angeschaffter Rübenverziehkarren, mit dem man 15 Pflanzreihen gleichzeitig bearbeiten konnte. Der bislang zweifelnde Bauer Willi Neick sagte dazu: „Dat har ick nich dacht, dat dat so schön geiht“.
- Der in der Landwirtschaft sehr erfahrene Erfassungsinspekteur Herr Bremer unterstützte die Bauern in Hoppenrade mit nützlichen Hinweisen für ihre Arbeit.
- In der Zeit vom 27.11. bis 30.11. wurde eine neue große Glocke für die Kirche Lüdershagen montiert. Der alte Klöppel konnte wiederverwendet werden, das verwendete Material war Hartguss. Die Glocke hatte ein Gewicht von ca. 1 t und einen Durchmesser von 138 cm. Der Gesamtpreis für die Fertigung, den Transport und den Einbau betrug 3.260 Mark.
- In der Schule Lüdershagen arbeiteten fünf Lehrer, in zwei Klassen wurde Einstufen- Unterricht erteilt.
- Alfred Müller führte in Lüdershagen einen Handwerksbetrieb zur Nutriazucht.
- Hermann Langheim führte ein Handwerksbetrieb in Hoppenrade. Das Wohnhaus für sich und seine Frau und die Werkstatt befanden sich im ehemaligen Turbinenhaus des Gutes Hoppenrade, welches sich am Ende der Speicherstraße über den Bahndamm hinweg links befand. Er beschäftigte sich mit den unterschiedlichsten Tätigkeiten zur Anfertigung und Reparatur von Geräten und Dingen des täglichen Bedarfs wie z.B. Holzpantoffeln. Aus diesem Grunde wurde er auch Holzpantoffelbauer genannt.
1957
- Folgende Handwerksbetriebe wurden in Koppelow geführt:
- Oswald Eschenberger (Hausschlachterei)
- Hertha Wentzel (Hausschneiderin)
- Folgende Handwerksbetriebe wurden in Kölln geführt:
- Otto Millow (Schlosserei, Schmiede)
- Fritz Enterich (Schneider)
- Der ÖLB Koppelow erhielt am 25.03. das Nutzungs- recht für den Betrieb Karl Ernst Klingner.
- Die Koppelower Bauern Schmid, Hübner, Lux und Reimers erklärten sich zur Bildung einer LPG Typ III bereit. Später erhielt sie den Namen „Berthold Brecht“. Wilhelm Harm wurde vom Amt für Landwirtschaft des Rates des Kreises Güstrow kommissarisch als LPG-Vorsitzender eingesetzt.
- Im Sommer kam es zu einem Jagdunfall. Ein Jäger aus Güstrow feuerte in der Annahme, dass sich in einer Nebelwiesen- Mulde unerlegtes Wild befindet, aus seiner Waffe. Dabei war es tragischerweise ein Liebespaar. Der Mann überlebte, die Frau verstarb noch am Unfallort.
- Der LPG „Berthold Brecht“ wurden am 16.10. die Betriebe Fehr, Schuldt, Bruhs und Klingner übergeben.
- Das Mühlenwerk in Kölln wurde am 01.11. stillgelegt.
- In der Ladestraße des Bahnhofs Hoppenrade hatte der Funkenflug eines vorbeifahrenden Zuges einen Stapel Schwellen entzündet. Die Freiwillige Feuerwehr Hoppenrade konnte den Brand löschen.
- Auflösung der ÖLB Koppelow. Die von der ÖLB bewirtschafteten Flächen aus Koppelow, Augustenberg und Rosenthal wurden der LPG „Berthold Brecht“ zugeordnet.
- Das Hügelgrab Koppelow links vom Weg nach Ahrenshagen wurde unter Denkmalschutz gestellt.
- Im Pflegeheim Hoppenrade wurde der Frauentag mit einem kleinen Programm gefeiert.
- Die bevorstehende Auszeichnung mit der „Aufbaunadel“ hatte in der Zentralgemeinde Hoppenrade zu bedeutenden Initiativen zur Verbesserung des Gemeindeumfeldes geführt. So wurden Gräben gereinigt, Wohnungen ausgebaut und Wege nach Striggow und Lüdershagen ausgebessert.
- Anläßlich einer Tierschau der Gemeinde Hoppenrade erhielt Wilhelm Lohmann eine Auszeichnung als Drittplatzierter für seine Färse „Ella“. Dass er nicht nur bei der Tierzucht gute Leistungen erzielte, bewies er bereits im Jahre 1951 beim Sporttag der Landjugend. Hier belegte er den ersten Platz im 1500 Meter- Lauf.
- Im Zentralgemeindebereich Hoppenrade wurde der Jugendförderungsplan erarbeitet und beschlossen. So erhielt beispielsweise der Ort Lüdershagen einen Jungendraum mit Ausrüstung.
- Die LPG „Glück Auf“ in Lüdershagen bestand mit ihren 10 Mitgliedern seit einem Jahr.
- Umfangreiche Erneuerungsarbeiten wurden in der Kirche Lüdershagen durchgeführt. So wurden im Außenbereich des Gebäudes elektrische Leitungen installiert. Der Innenausbau erfolgte durch die Firma Bartels aus Krakow am See. Der Holzbildhauer Figurski aus Güstrow fertigte acht zweiarmige und einen einarmigen Wandleuchter an. Zum Erntedankfest gab es erstmalig elektrisches Licht in der Kirche. Die Kosten für die ausgeführten Arbeiten betrugen 976,69 Mark.
- Erwin Kessler übernahm die Friedhofspflege. Am vorhandenen Brunnen wurde eine Friedhofspumpe angeschlossen, die Kosten dafür betrugen 149,13 Mark. Die Reorganisation des Friedhofs, u.a. die Anpflanzung einer Ligusterhecke, erfolgte überwiegend aus Spendengeldern.
- In Kölln gab es seit vielen Jahren eine gut besuchte Gaststätte, welche von der Familie Süldt betrieben wurde. In den Räumlichkeiten fanden Gemeinderatssitzungen, Feiern und andere gesellige Veranstaltungen statt. Auch eine Verkaufsstelle und sogar ein Standesamt befanden sich zeitweise in diesem Gebäude.
1958
- Es bestand die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Traktor Hoppenrade, welche durch die LPG „Wohlstand“ unterstützt wurde. Fußball und Volleyball, aber auch Disziplinen wie Leichtathletik und Handball waren die einzelnen Sektionen. Mitglieder zu dieser Zeit waren beispielsweise Günter Groß, Wilhelm Lohmann, Heinz Odebrecht, Werner und Horst Reinke, Manfred Arscholl, Dieter Benter, Adolf Jotzo, Klaus Ramp, Bruno Kern, Max Voll und Heiner Klyk in der Sektion Fußball.
- In Lüdershagen wurde eine neue Kirchenordnung eingeführt. Zur allgemeinen Information musste sie mit Handzetteln verbreitet werden. Weiterhin wurde eine neue Gräberordnung auf dem Friedhof Lüdershagen erstellt, weil seit Kriegsende wahllos begraben wurde.
- Anlässlich des internationalen Frauentages wurde die Genossenschaftlerin Margarete Reimers aus Koppelow ausgezeichnet. Sie leistete in der Hühnerfarm der LPG gute Arbeit.
- Die Mitglieder der LPG „1. Mai“ in Striggow konnten auf gute Ergebnisse ihrer Arbeit zurückblicken. Dem Vorsitzenden Kurt Benter und den Gemeindevertretern war es gelungen, dazu beizutragen, dass die Produktion wesentlich gesteigert werden konnte.
- Albert Froese aus Schwiggerow bat den Rat der Gemeinde um Hilfe. Eine Wasserpumpe sollte unbedingt repariert werden. Gegenwärtig müssen die Einwohner mit Seilen und Stricken das Wasser aus dem Brunnen mit Eimern holen. Der stellvertretende Bürgermeister war mit der Erledigung beauftragt, sah aber wenig Veranlassung zur Reparatur.
- Im Pflegeheim Hoppenrade wurden viele Renovierungsarbeiten durchgeführt. Hell und freundlich wirkten danach die Räume. Die Heim- bewohner fühlten sich sehr wohl.
- Auch im Warteraum des Bahnhofes Hoppenrade wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt. Leider reichten in diesem Jahr die Kohlemengen nicht aus, um den Raum ganztägig zu beheizen.
- In Krakow am See fand ein Handballturnier der weiblichen Pioniere und Schülerinnen mit siebzehn Mannschaften statt. Die Mannschaft der Zentralschule Lüdershagen erreichte einen hervorragenden 3. Platz.
- Im Kulturraum Hoppenrade fand die Rechenschaftslegung des Ortsausschusses der Nationalen Front statt. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass die sinnlose Politik der Stärke und des Hasses gegen die sozialistischen Länder ein Ende haben muss und dass eine atomwaffenfreie Zone in Europa hergestellt werden sollte.
- Die LPG „Wohlstand“ Hoppenrade bat den Rat des Kreises, ihr einen Betrieb zur Unterstützung zu vermitteln. Es gab Probleme bei der Ausbringung von Stalldung für die Hackfrüchte, die Wegeverhältnisse waren sehr schlecht.
- In Hoppenrade wurden bislang 2055 Aufbaustunden geleistet. Der VdgB- Vorsitzende und Gemeinde- vertreter Willi Neick konnte 58 Mitglieder der Gemeinde für die aktive Mitarbeit gewinnen. Schwerpunkt war vor allem die Verbesserung der Wegeverhältnisse im Dorf, u.a. die Verbindungswege zwischen der Chaussee und dem Bahnhof, der BHG und dem Pflegeheim.
- Die LPG Koppelow errichtet eine Hühnerstallbaracke.
- Die Gemeinde Hoppenrade verabschiedete ihren Haushalts- und Jugendförderungsplan, u.a. wurde über die künftige Nutzung der ehemaligen Mühle in Kölln diskutiert. Dazu gab es zwei Vorschläge:
- Ausbau des Gebäudes zu einer Zentralschule
- Schaffung von 2 Wohneinheiten sowie von Speicherräumen für die Genossenschaften
Der zweite Vorschlag wurde im Nachhinein umgesetzt.
- Zwischen der LPG „Glück Auf“ in Lüdershagen und der Handelsorganisation „Gaststätten“ wurde ein Patenschaftsvertrag vorbereitet.
- In Hoppenrade wurden fleißige Aufbauhelfer geehrt, die im „Nationalen Aufbauwerk“ (NAW) besonders aktiv waren. Vier goldene, eine silberne und zwanzig bronzene Aufbaunadeln konnten verliehen werden. Dazu gehörten u.a. die Rentner Ferdinand Rettke, Otto Mielke, Emma Schümann und Herr Mitschel. Sie haben für das Pflegeheim eine neue Parkanlage geschaffen. Pflegerinnen und Einwohner des Dorfes halfen mit 648 Stunden bei der Ernte. Von den Einwohnern der Zentralgemeinde wurde 5334 Stunden geleistet und für 5895,- DM Werte geschaffen.
1959
- Das Dach der Kirche in Lüdershagen wurde von einem Baubetrieb aus Güstrow um- bzw. neu eingedeckt. Die Kosten dafür betrugen 5.244,60 Mark. Weiterhin wurden Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus durchgeführt, Kosten dafür: 1353,54 Mark
- Einige Gemeinden im Landkreis Güstrow hatten große Rückstände im Aufkommen zur Versorgung der Bevölkerung mit tierischen Produkten. Gute Ergebnisse erreichten die Betriebe der Gemeinde Hoppenrade. Die Bestellungsarbeiten bei Hackfrüchten wurden ebenfalls vorbildlich von der LPG Hoppenrade ausgeführt. Es wurde sogar ein Sonntagseinsatz organisiert, um das Arbeitsaufkommen zu erledigen.
- Die Schule Lüderhagen erhält eine neue Klärgrube.
- Die LPG „Wohlstand“ Hoppenrade übernimmt die Höfe der Familien Sturzebecher, Hanke und Sorge.
- Im Wettbewerb „80.000 Schweine bis Jahresende“ erreichte die LPG in Koppelow sehr gute Ergebnisse mit einer Planerfüllung von 350%.
- Die LPG Lüdershagen errichtete einen neuen Schweinestall.
- In Schwiggerow wurde die LPG „Junge Garde“ gegründet. Die Mitglieder wollten bereits im ersten Jahr die volle Wirtschaftlichkeit erreichen. Vorsitzender wurde Rudi Simond.
- Der Schriftsteller Wolfgang Zeiske berichtete in der Schweriner Volkszeitung über interessante historische Begebenheiten anlässlich der Gründung der LPG „Junge Garde“ in Schwiggerow:
1960
- In Lüdershagen entstand eine Schulspeisungsküche. Zunächst stand nur ein kleiner Küchenherd, eine Pfanne, ein Fleischwolf und sehr wenige Kochtöpfe zur Verfügung. Es wurde für 154 Personen, oft auch sonnabends und sonntags zusätzlich und unentgeltlich für Handwerker, Straßenarbeiter und Erntehelfer gekocht. In der ersten Zeit holte man die benötigten Lebensmittel mit einem Fahrrad von Hoppenrade. Wasser gab es nur von einer Pumpe und Brennholz wurde während der Ferien selbst gesägt und gehackt. Köchin war zu dieser Zeit Frau Rega.
- Die Landwirtschaftsbetriebe in Lüdershagen waren zu diesem Zeitpunkt komplett genossenschaftlich.
- Die Mitglieder der LPG „1. Mai“ in Striggow gingen in Vorbereitung auf den VI. Deutschen Bauernkongress neue Verpflichtungen zur Erfüllung der Pläne in der Marktproduktion ein. So wurden die Viehbestände wie folgt erhöht:
- Rinder von 132 auf 241 Stück
- Schweine von 364 auf 500 Stück
- Die Bauern Vollbrecht, Schwart, Bohnsack, Rohloff , Burmeister, Noack, Millich und Schulz wollten ? Liter Milch, 7,58 Dezitonnen Rindfleisch und 3460 Eier über den Plan liefern. Die Hoppenrader Bauern wollten sich an diesem Beispiel orientieren und bildeten dazu Arbeitsgruppen mit erfahrenen Praktikern, um entsprechende Maßnahmen festzulegen. Dazu gehörten der Schweinepfleger Max Voll aus Hoppenrade und der Melker Ede Bomgarten aus Koppelow. Dieser Initiative schlossen sich im Anschluss weitere LPGen aus dem Kreis Güstrow an.
- Um das Sommergetreide zügig einbringen zu können, wurde häufig in zwei Schichten gearbeitet. Dabei halfen oftmals Arbeiter aus der Stadt Güstrow oder Krakow.
- Der Einzelbauer Otto Böttcher aus Hoppenrade hat sich der Genossenschaft angeschlossen.
- An der Rückseite des Pflegeheimes Hoppenrade wurde ein Fahrstuhlschacht angebaut. Er diente zum Transport von Versorgungsgütern, Hilfsmitteln und Einrichtungsgegenständen.
- Bei den Bezirksmeisterschaften in Schwerin im Kleinfeldhandball erreichten die Schülermannschaften aus Lüdershagen gute Platzierungen. Die Mädchen- mannschaft konnte sich sogar gegen die Mannschaft vom Sportclub Traktor Schwerin im Endspiel durchsetzen und wurde Bezirksmeister.
1961
- In Güstrow kämpfte die Fußballmannschaft der Sportgemeinschaft um den Pokal „Goldener Traktor“. Bei einem wechselreichen Spiel verloren sie auf neutralem Boden gegen die Akteure von Traktor Bäbelin knapp mit einem Spielergebnis von 3:2.
- Der Maurer Franz Rappel aus Rosenthal erhielt eine freigewordene Gemeindewohnung in Koppelow. Er war einer der letzten Bewohner der Ortschaft Rosenthal. Die Gehöfte waren ab dieser Zeit dem Verfall preisgegeben und wurden kurz danach „eingeebnet“.
- Auf einem Empfang zu Ehren des 1. Jahrestages des vollgenossenschaftlichen Kreises Güstrow wurde derSchweinepfleger Max Voll von der LPG Hoppenrade ausgezeichnet.
- Am 13. Februar verunglückte der achtjährige Wolfgang Matuschka mit seinem Fahrrad auf der Hauptstraße in Hoppenrade tödlich. Ein Lastkraftwagen der sowjetischen Streitkräfte übersah den Jungen und überrollte ihn in der Nähe seines Elternhauses.
- Herr Loppnow war Bürgermeister von Hoppenrade. Die Gemeindevertretung beschloss, ihn zu einem fünf Monate dauernden Lehrgang an die Kreisland- wirtschaftsschule Schabernack bei Güstrow zu delegieren.
- In Lüdershagen wurde mit dem Bau eines Konsum- Kiosk begonnen. Erste Ausschachtungsarbeiten für das Fundament wurden von Herrn Kessler ausgeführt. Der Standort ist leider nicht bekannt.
- Die LPG „Wohlstand“ Hoppenrade errichtete eine Brüterei und Küken- Aufzuchtstelle.
- Bei einer Gemeindevertretersitzung wurde beschlossen, dass im Winter die Bestreuung der Hauptstraße in einem zweitägigen Wechsel mit der Ortschaft Klueß erfolgen soll.
1962
- Der Maschinenpark der Landwirtschaftlichen Betriebe in der Zentralgemeinde Hoppenrade bestand aus:
18 Traktoren, 17 Pflüge, 1 Grubber, 3 Kombinatoren, 4 Scheibeneggen, 3 Schleppen, 2 Walzen,
9 Krümmelwalzen, 3 Kartoffellegemaschinen, 7 Drillmaschinen,10 Eggen, 8 Düngerstreuer
Eine Viehzählung in der Gesamtgemeinde ergab:
1063 Rinder davon 484 Kühe, 1686 Schweine davon 140 Sauen.
- Bei einer Gemeindevertretersitzung im August berichtete der Konsum-Verkaufsstellenleiter Herr Höppner, dass die Fleischzuteilung im Augenblick problematisch ist. Er versuchte die Verteilung einigermaßen gerecht durchzuführen. Weiterhin merkte er an, dass er in diesem Jahr noch keinen Urlaub machen konnte, weil keine Vertretung vorhanden war. Ein Kompromiss dazu sah vor, dass die Verkaufsstelle bis Oktober jeden Donnerstag geschlossen bleiben sollte.
- Auf dem Bahngleis zwischen dem Bahnwärterhaus Posten 417 und 418 kam es zu einem tragischen Unglücksfall. Dabei wurde eine Schrankenwärterin von einer Dampflokomotive überfahren und getötet.
- Der Altar und die Kanzel der Kirche in Lüdershagen wurden neu ausgeschmückt. Der Altar erhielt ein grünes Antependium aus handgewebten bestickten Leinen, die Kanzel eine neue Pultdecke mit der Aufschrift „Das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich“.
- Das Pflegeheim Hoppenrade erhielt einen Aufbau im mittleren Bereich des Dachgeschosses. Damit reagierte das Gesundheitswesen und die Heimleitung auf den steigenden Bedarf an Pflegeplätzen in der Region.
- Mit Erschließungsarbeiten begann in Hoppenrade der Bau eines Rinderstalls an der Hauptstraße, Kreuzung nach Schwiggerow. Gleichzeitig erfolgte ein Milchhausanbau am Viehhaus (Kuhstall des damaligen Gutes) im heutigen Lindenweg.
- In Striggow begannen die Erschließungsarbeiten für den Bau eines Schweinemaststalls.
- Bei einer Gemeinderatssitzung wurde der Erfüllungsstand in der Sauen- und Färsenbedeckung bekannt gegeben. Die vom Rat des Kreises Güstrow vorgegebenen Auflagen wurden in beiden Fällen nicht erreicht. Die Färsenaufzucht und damit die planmäßige Bedeckung ist in der gesamten Zentralgemeinde ein Problem, welches nach Ansicht der Verantwortlichen mit der Regulierung der Nebel zusammenhängt. Hierzu machten der Kollege Paschke und der Kollege Richter, Oberagronom der MTS, spezielle Ausführungen:
1963
- Die Glocke der Kirche Lüdershagen wurde repariert. Die Kosten dafür betrugen 362,98 Mark.
- In Hoppenrade fand ein Melker- Erfahrungsaustausch statt, um über die Tilgung der Milchschulden der Gemeinde zu diskutieren. In der LPG „Wohlstand“ Hoppenrade, der LPG „Glück Auf“ Lüdershagen, der LPG Striggow „1. Mai“ und der LPG „Junge Garde“ in Schwiggerow wurden große Anstrengungen zur vollen Planerfüllung des Milch- Solls gemacht. Obwohl die Futtergrundlage in diesem Jahr sehr gut war, konnten die Ergebnisse gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres nicht erreicht werden. Zur Diskussionsrunde waren leider nur wenige Melker der LPGen erschienen.
- Die Gemeindevertretung beschloss die Auflösung des Standesamtes Hoppenrade zum 31.12. 1963
- Bei den Kreismeisterschaften im Handball war die Schule Lüdershagen sehr erfolgreich. Die Mannschaften erreichten jeweils einen 1., 2., und 3. Platz.
- Der Kirchgemeinde Lüdershagen wurde Herr Joachim Meyer als Lehrvikar zugewiesen.
- Das Altenpflegeheim in Hoppenrade erhält eine neue Kläranlage.
- Schulleiter Steinmann berichtete vor der Gemeindevertretung über die Lernarbeit. Dabei erwähnte er, dass an der Jugendweihe 100% der Schüler teilnehmen und es im Gemeindebüro eine Dorfbibliothek gibt.
- Im Sommer begannen die ersten Arbeiten zur Flussregulierung bzw. Begradigung der Nebel. Zwei Vermesser steckten den zukünftigen Verlauf ab. Beide waren in der Gemeinde untergebracht.
1964
- In der Schweriner Volkszeitung wurden die beiden Striggower Landwirte Masurek und Roloff besonders hervorgehoben. Beide zählten in dem Jahr zu den besten Mähdrescherbesatzungen der LPG Striggow.
- Zu schaffen machte der Striggower LPG die nicht befriedigende Abgabeleistung an Milch zur Molkerei Güstrow. Als Konsequenz daraus beschlossen sie ein neues Prämiensystem, um die „Milchschulden“ zum Jahresende abzubauen. Besonders wurde darauf geachtet, Verschmutzungen zu vermeiden, Besamungen pünktlicher zu organisieren, die Pflege der Tiere gewissenhafter durchzuführen und den Futterplan konkreter und genauer einzuhalten.
- In der LPG Schwiggerow wurden verstärkt Schlosser des Kreisbetriebes für Landtechnik eingesetzt, um den Bauern bei der Rodung von Zuckerrüben zu helfen. Dabei führten sie Maschinenreparaturen direkt an Ort und Stelle durch.
- Obwohl im August ein starker Rückgang in der Milchablieferung der LPGen verzeichnet wurde, steigerte die LPG Striggow ihre Produktion durch rationelle Ausnutzung des Futters. Futterschwierigkeiten in der Trockenheit verlangten eine planvolle Schaffung von Reserven zum Zufüttern. Eine Anzahl von LPGen war angeblich noch zu sorglos im Umgang mit der gewonnenen Milch.
1965
- Am 19. Februar beschloss die Gemeindevertretung Hoppenrade auf Grund des Zusammenschlusses der LPG „Junge Garde“ aus Schwiggerow mit der LPG „Wohlstand“ aus Hoppenrade, die Eingemeindung des Ortsteils Schwiggerow in die Zentralgemeinde Hoppenrade (Beschluss- Nr. 20/1/65).
- Die 1. Mannschaft der BSG „Traktor Hoppenrade“ erkämpfte sich den Pokal „Goldener Traktor“.
- Beginn der Planungs- und Erschließungsarbeiten für den Bau eines Anbindestalls für 200 Rinder. Bei diesem Stall handelte es sich um ein Gebäude der Serie TPL 202 Variante Schwerin, ausgeführt als Stahlbetonskelett- Montagekonstruktion mit Gründungskörpern. Die Gebäudesystembreite sollte 21 Meter, die Gebäudesystemlänge 72 Meter und die Gebäude- systemhöhe 3 Meter betragen. Die Tragkonstruktion wurde mit Stahlbetonstützen, die Dachkonstruktion mit Holznagelbindern und die Dacheindeckung mit Asbest-Wellplatten geplant. Der funktionale Aufbau bestand aus einer vierreihigen Längsausstallung mit zwei Futtergängen, drei Mistgängen sowie einem mittigen Quergang.
- Am 15. Juli wurde die Katechetin und Organistin Frau Brandt aus dem Küsterdienst verabschiedet.
- Die ersten Planungs- und Vorbereitungsarbeiten zum Bau einer neuen Straße wurden in Lüdershagen durch- geführt. Dazu mussten einige Bäume gefällt und einige Gartenzäune versetzt werden. Der Bau dieser Straße stand im Zusammenhang mit der Errichtung der sogenannten „Panzerstraße“, der heutigen K 24, welche beginnend an der Kirche Lüdershagen, die Orte Hoppenrade und Schwiggerow durchquert und an der B 104 endet. Die K 24 wurde damals von einem deutsch- sowjetischen Pionier- Bataillon für militärische Transporte des NVA- Panzerregimentes VIII „Artur- Becker“ Goldberg gebaut und unterlag seinerzeit keinerlei behördlicher Bauüberwachung. Infolge der militärischen Nutzung durch Ketten- Panzer der Baureihen T 54/T 55 war die aus Beton gegossene Straße einer hohen Belastung ausgesetzt, so dass sie schon bald in einem schlechten baulichen Zustand war. Auch Unfälle und Straßensperrungen, verursacht durch Militärfahrzeuge in diesem Bereich, waren für die Anwohner oftmals ein Ärgernis. Die Fertigstellung der Straße konnte, bedingt durch unterschiedliche Zeitzeugenberichte, nicht genau ermittelt werden.
- Am 22.02.65 wurde bei einer Gemeinderatssitzung der Bürgermeister Hermann Loppnow verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Herr Wattzke.
- Auf dem hinteren Areal des Kirchfriedhofes Lüdershagen befand sich ein eigener Bereich für die Beerdigung von Verstorbenen aus dem Pflegeheim Hoppenrade.
- Auf dem Bahnhof Hoppenrade war Ernst Janke Fahrdienstleiter. Weiterhin standen ihm Heinrich Homuth, Friedrich Bäthker und Erich Herbst zur Seite. Der Bahnhof war rund um die Uhr im sogenannten Vierbrigadeplan besetzt. Herr Erich Herbst bewohnte mit seiner Frau Ilse und den Kindern die im Ober-geschoss befindliche Eisenbahnerwohnung.
~ ANHANG ~
Seit mehreren Jahren schon fühlt sich die Chronikgruppe Hoppenrade leidenschaftlich für die Aufarbeitung der „Geschichte und Geschichten vor unserer Haustür“ verantwortlich. Unendliche Stunden in den verschiedensten Archiven wechseln sich ab mit Zeitzeugen-Gesprächen und dem akribischen Zusammenstellen der Ergebnisse am heimischen Schreibtisch. Ehe ein endgültiges Produkt vorliegt, dauert es. Dabei entstanden in den vergangenen Jahren mehrere Ausarbeitungen zur Geschichte der Gemeinde Hoppenrade, also auch zu Kölln, Lüdershagen, Koppelow, Striggow und Schwiggerow.
Hier sehen Sie eine Auswahl unserer Veröffentlichungen:
"Gemeinde Hoppenrade- Ein historischer Spaziergang" 1164-1945
"Gemeinde Hoppenrade- Aus vergangenen Tagen" 1945-1965"
"Lüdershagen- Geschichte eines Gutsdorfes"
Wir würden uns freuen, wenn Sie durch unsere Arbeit Einblicke in die Geschichte der Gemeindedörfer bekommen haben. Wünschenswert ist es, dass ein Austausch zwischen Ihnen und uns angeregt wurde und wird. Deshalb können Sie mit uns jederzeit in Kontakt treten. Sollten Sie Interesse an einem Exemplar unserer Ausarbeitungen in Buchform haben, können Sie sich hier vormerken lassen.
Ihre Chronikgruppe