Kölln - Hoppenrade

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DER ORTSNAME

Die Cölln, ein altes Adelsgeschlecht, kamen mit Heinrich dem Löwen etwa 1166 bis 1177 nach Mecklenburg. Sie waren keine Verpächter, sondern Hof- und Kriegsleute. 1237 erbauen sie eine kleine Burg als Rittersitz an der Nebel zwischen Güstrow und Krakow. Sie gaben diesem Platz ihren Namen Cölln, dem heutigen Ort Kölln. In der Kirchenchronik von Reinshagen wird für das Jahr 1336 der Ritter Brüning von COLLEN auf der Burg COLLEN erwähnt.
Der Ortsname änderte über die Jahrhunderte seine Schreibweisen: COLNE, COLLEN, KOLLEN, CÖELN, CÖLLN, COELN
Der Name „CÖELN“ erscheint 1339 in einer Verpfändungsurkunde im Hauptbuch des Staatsarchives Schwerin unter der Nr. 5972. „Datum anno domini M CCC XXX nano, sabato ante Magarete Virginis Ruins rei tester sint: Lüdecke Neuenkerle, Hadwicus Ruze, Lüdecke Malendorp“- Nach dem Original im Archiv des Klosters Malchow. Am Pergamentstreifen hängt ein schildförmiges, mit zwei Angelhaken nach außen gekehrtes Siegel.

DIE WASSERMÜHLE

am Flußlauf Nebel wurde 1339 erstmals urkundlich erwähnt. Die zuletzt errichtete, noch erhaltene Wassermühle, wurde 1892 gebaut. Zunächst diente sie als Korn-, Walk-, Öl- und Graupenmühle. Besonders leistungsfähig war die Mühle ausgestattet. So reihten sich auf dem Mahlboden insgesamt 17 Walzenstühle aneinander. In den ersten Jahrzehnten erfolgte der Antrieb mittels Wasserrad, später übernahm dies eine moderne Turbinenanlage.

DIE MASCHINENFABRIK VON HEINRICH VOß
Autor: Friedrich Lorenz „Kluge Köpfe braucht das Land“

Heinrich Voß der Ältere, der 1845 in Kölln bei Hoppenrade eine Maschinenfabrik gegründet hatte, bekam vom Mecklenburgischen Patriotischen Verein den Auftrag, 1862 zur Weltausstellung nach London zu fahren, um Umschau zu halten. Das tat er gewissenhaft, denn der deutsche Maschinenbau ging zu dieser Zeit noch in England zur Lehre. Die industrielle Revolution hatte dort schon die Landwirtschaft erfasst. Die versierten Firmenvertreter, die in den weiten Hallen die englischen Produkte anpriesen, erkannten recht schnell, dass hier ein Fachmann aus Deutschland Ausschau hielt. Seine Fragen waren präzise auf die Praxis gerichtet und zeugten von einem umfangreichen Wissen.  Die Herren reagierten auftragsgemäß; bei gutem Gewinn boten sie ihm ein glänzendes Geschäft als Hauptvertreter für ihre Maschinen an. Ihr Angebot war verlockend, denn sie vermuteten einen Besucher aus Köln am Rhein. Ein Kölln an der Nebel kannten sie nicht.
Heinrich Voß blieb jedoch seinem Betrieb treu. Er konstruierte Göpeldrehmaschinen, die ihm einen ersten Preis des Patriotischen Vereins einbrachten. Auch Häckselmaschinen, Schrotmühlen und geschmiedete Teile für Windmühlen stellte er her. Aus England brachte er die neuen Ideen der Antriebstechnik mit nach Hause, die vor ihm schon Ernst Alban und andere Firmengründer aufgenommen hatte.
Nach dem Übergang der Firma auf den Sohn erfolgte 1908 die Verlagerung in das verkehrsgünstigere Güstrow. Zunächst in der Bützower Straße, dann in der Speicherstraße entstanden die Werkhallen. Es waren die Jahre der revolutionären Änderung in der Antriebstechnik. Die Dampflokomotive ersetzte die ortsgebundenen Wind- und Wasserkräfte und das begrenzte menschliche und tierische Arbeitsvermögen. Der erste Schritt zu Dieselaggregaten für die Stromerzeugung folgte und bald trieb der Elektromotor Pumpen, Förderanlagen für Heu und Pressballen, sowie die Maschinen der Stellmacherwerkstätten an. Der Siegeszug der elektrischen Energie war nicht mehr aufzuhalten und leitete die Elektrifizierung des ländlichen Raumes ein.

            GASTWIRTSCHAFT MIT TRADITION
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